Erfahre, wie sich zyklusbedingte und klimakterische Migräne mit Ayurveda lindern lassen, mit ganzheitlichen Strategien für Ruhe und hormonelle Balance.
Wenn der Kopf nicht mehr zur Ruhe kommt …
Migräne kann das Leben zur Qual machen besonders, wenn sie scheinbar grundlos immer wiederkehrt. Viele Frauen kennen diese Form der Kopfschmerzen vor der Periode, in der Zyklusmitte oder in der Umbruchzeit der Wechseljahre. Was oft dahintersteckt? Ein hormonelles Ungleichgewicht. Und ein Nervensystem, das aus der Balance geraten ist.
Ayurveda betrachtet Migräne nicht als bloßes Schmerzgeschehen, sondern als Zeichen dafür, dass Körper und Geist überfordert sind. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Verständnis, achtsamer Lebensweise und natürlichen Mitteln kannst du wieder mehr Leichtigkeit und Ruhe in deinen Kopf bringen.
Inhaltsverzeichnis
1. 1. Migräne & Hormone, was der Kopf uns sagen will
2. 2. Aus ayurvedischer Sicht, was hinter dem Schmerz steckt
3. 3. Pitta oder Vata? Migräne ist nicht gleich Migräne
4. 4. Ayurveda-Tipps für hormonell bedingte Migräne, sanft & wirksam
5. 5. Warum die Wechseljahre Migräne verändern (oder verstärken)
6. 6. Persönliche Erfahrung & Einladung zur Begleitung
Migräne & Hormone – was der Kopf uns sagen will
Frauen, die an hormonell bedingter Migräne leiden, erleben diese oft in bestimmten Zyklusphasen: vor der Menstruation, um den Eisprung herum oder in den Wechseljahren. Schwankende Östrogen und Progesteronwerte wirken sich auf das Nervensystem, die Gefäße und die Durchblutung des Gehirns aus. Das kann zu Schmerzen, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit führen. Hinzu kommen Stress, Überforderung oder Schlafmangel, alles Faktoren, die hormonell bedingte Migräne verstärken können.
Aus ayurvedischer Sicht – was hinter dem Schmerz steckt
Im Ayurveda wird Migräne nicht nur körperlich, sondern ganzheitlich betrachtet. Oft liegt eine Störung im Zusammenspiel von Vata und Pitta vor. Vata steht für Bewegung, Nervensystem, Impulse, wenn es überreizt ist, entstehen Unruhe, Schlaflosigkeit und diffuse Schmerzen. Pitta steht für Hitze, Druck und Intensität, bei einem Überschuss äußert sich das als stechender Kopfschmerz, Reizbarkeit oder Entzündung. Auch Ama (Stoffwechselschlacken) und ein geschwächtes Agni (Verdauungsfeuer) können Migräne verstärken, weil sie den Kopf belasten.
Pitta oder Vata? Migräne ist nicht gleich Migräne
Typisch für Pitta-Migräne ist ein intensiver, stechender Schmerz auf einer Seite des Kopfes, oft begleitet von Hitzegefühl, Lichtempfindlichkeit, Gereiztheit und Übelkeit.
Typisch für Vata-Migräne ist ein wechselnder, wandernder Kopfschmerz, der mit Nervosität, Kälte, Verspannung im Nacken oder Schlafmangel zusammenhängt. Manchmal ist der Schmerz diffus, pulsierend oder wie aus dem Nichts kommend. Auch Geräuschempfindlichkeit ist häufig.
Die ayurvedische Therapie richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Konstitution und aktuellen Dysbalance, daher ist es so wichtig, die Migräne individuell zu betrachten.
Ayurveda-Tipps für hormonell bedingte Migräne – sanft & wirksam
– Regelmäßigkeit im Alltag: feste Essen und Schlafzeiten stabilisieren Vata
– Warmes Wasser & Kräutertees: z. B. Brahmi-, Fenchel oder Lavendeltee
– Ölmassagen (Shiroabhyanga): mit Brahmi oder Sesamöl zur Beruhigung des Nervensystems
– Kühlende Kompressen bei Hitzemigräne: z. B. mit Rosenwasser
– Vermeidung von Triggern: wie Kaffee, Schokolade, zu spätes Essen, Bildschirmflimmern
– Kräuter & Pflanzenkraft: Brahmi, Shatavari, Jatamansi oder Ashwagandha
– Atemübungen & Meditation: z. B. Nadi Shodhana (Wechselatmung) zur Beruhigung des Geistes
Warum die Wechseljahre Migräne verändern (oder verstärken)
In den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt dauerhaft. Das Auf und Ab von Östrogen kann zu neuen oder verstärkten Migräneanfällen führen, besonders bei Frauen, die bereits zyklusbedingt betroffen waren. Gleichzeitig erhöht sich oft das Vata-Dosha: Schlaf wird unruhiger, Stressempfindlichkeit steigt, das Nervensystem ist instabiler. Ayurveda bietet hier eine wunderbare Möglichkeit, diese Veränderungen sanft zu begleiten mit typgerechten Empfehlungen, ausgleichender Ernährung, innerer Ruhe und bewusstem Lebensstil.
Persönliche Erfahrung & Einladung zur Begleitung
Ich habe viele Frauen begleitet, die über Jahre hinweg mit Kopfschmerzen und Migräne zu
kämpfen hatten, oft schon vor den Wechseljahren. Und auch ich selbst kenne diesen Weg nur zu gut. Ich bin ihn gegangen und ich gehe ihn noch immer. Ayurveda ist für mich kein fertiges Konzept, sondern eine gelebte, stetige Rückverbindung zu meinem Körper, meinem Rhythmus und meinem inneren Gleichgewicht.
Ayurveda hat mir geholfen, mich selbst wieder besser zu spüren, Signale rechtzeitig wahrzunehmen und auf natürliche Weise vorzubeugen. Manche Beschwerden konnte ich deutlich lindern, andere verabschieden. Vieles hat sich verändert und manches darf noch wachsen.
Wenn du dich in diesem Text wiedererkennst, lade ich dich herzlich ein, deinen eigenen Weg mit Ayurveda zu beginnen ganz in deinem Tempo, mit deinem Rhythmus und mit liebevoller Begleitung.
„Dein Körper spricht mit dir, Ayurveda hilft dir, ihn wieder zu verstehen.“
„Heilung heißt nicht, perfekt zu sein. Heilung heißt, wieder in Verbindung zu kommen.“.
Typische Migräne-Auslöser laut Ayurveda
- Unregelmäßige Mahlzeiten & Schlafzeiten
- Zu viel Bildschirmzeit & Reizüberflutung
- Zu scharfes oder säurebildendes Essen
- Emotionaler Stress & Druck
- Koffein,Alkohol,Nikotin
- Unausgeglichene Verdauung
- Schlafmangel
Meine 5 sanften Ayurveda-Tipps bei akuter Migräne:
- Lege dich in einen dunklen, ruhigen Raum
- Trage kühlendes Rosenwasser oder Sandelholz auf Stirn und Nacken auf
- Trinke warmen Fencheltee in kleinen Schlucken
- Atme tief und langsam z. B. mit Nadi Shodhana (Wechselatmung)
- Gönne dir liebevolle Berührung z. B. eine Stirnmassage mit Brahmi-Öl
- Leichte warme Mahlzeit
- Nicht kämpfen-sondern nachgeben